EKKEHARD GNADLER PHOTOGRAPHIEN |
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Zentrum Berlins ist die zentrale Holocaustgedenkstätte Deutschlands, ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens an die Millionen jüdischen Opfer des Holocaust. Das zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz gelegene Denkmal besteht aus dem von Peter Eisenman entworfenen Stelenfeld und dem unterirdisch gelegenen Ort der Information. Die Stelen erinnern an Grabsteine. Es bestehen Ähnlichkeiten zwischen Mahnmal und den Sarkophag-Gräbern israelischer Friedhöfe.
„Der Holocaust berührt die »Grenzen unseres Verstehens«, so ist zutreffend gesagt worden. Dieses Denkmal agiert an dieser Grenze. Es ist der Ausdruck für die Schwierigkeit, eine künstlerische Form zu finden, die dem Unfassbaren, der Monstrosität der nationalsozialistischen Verbrechen, dem Genozid an den europäischen Juden überhaupt irgend angemessen sein könnte. Es verwischt die Grenze nicht zwischen einer Erinnerung, die auf keinerlei Weise »bewältigt« werden kann, und jener Erinnerung, die für Gegenwart und Zukunft Bedeutung haben muss.“
Wolfgang Thierse, 10. Mai 2005
Ich habe die Gedenkstätte Mitte Februar 2014 einen Tag lang besucht und empfand eine bestimmte Schwere, die lastet. Ich fand viel Widersprüchliches und war irritiert über das Verhalten zahlreicher Besucher, die ein Denkmal besuchen wie eine einfache touristische Sehenswürdigkeit, oder wie einen Freizeitpark an einem beliebigen Ort. Die Reportagen entstanden im Zusammenhang mit National Geographic, ein „Workshop“ mit dem Fotografen Gerd Ludwig. Es entstand eine Bildreportage in Farbe, die das heute überwiegende und meist unangemessene Verhalten von Besuchern am Mahnmal zeigt, und eine Bildzusammenstellung in schwarz-weiß, die versucht den ernsten Kontext des Mahnmals darzustellen.