EKKEHARD GNADLER PHOTOGRAPHIEN |
Wenige Tage vor dem 23. April führte ein starker koronaler Massenauswurf auf der Sonne zu malerischen Polarlichtern auf Erden. Die Erscheinungen waren nicht nur in Norddeutschland, sondern auch bis Süd-Europa, und später in Texas und Arizona im Süden der USA zu erleben, als es dort Nacht wurde.
Die astrophysikalische Erklärung sieht vor, Teilchen des KMA durchqueren das innere Sonnensystem und begegnen dem Magnetfeld der Erde. Von dort wandern Elektronen und Protonen auf spiralförmigen Bahnen entlang der Magnetfeldlinien der Erde hinab und treffen auf Sauerstoff und Stickstoff in der Erdatmosphäre. Das Leuchten beruht auf Ionisation, Rekombination und Fluoreszenz, dem Auf- und Abschwellen des Energieniveaus.
Über einen Zeitraum von mehr als drei Stunden waren bereits in der hellen Abenddämmerung einzelne grüne, rasch pulsierende Lichtwolken zu sehen, flankiert von langen tiefroten Bögen. Mit fortschreitender Dunkelheit waren die Farben der Erscheinung visuell eindeutig zu sehen, im Süd-Westen, bis über den Zenit hinaus, und im Meridian im Sternbild Löwe in einer Höhe von 45 Grad über dem Südhorizont (Bild 6). Auf 54,4° nördlicher Breite ist das als sehr selten zu bezeichnen.
Am Westhimmel gaben sich die schmale Mondsichel und Venus ein Stelldichein. Das Licht des Mondes erhellte die Landschaft des Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zusätzlich. Vom Aussichtsturm in Barhöft besteht freie Sicht auf die Inseln Hiddensee und Rügen, und weit nach Norden. Am späteren Abend zogen tiefliegende Wolken und hohe Schleierwolken durch den Nordhimmel, doch eine halbe Stunde vor Mitternacht klarte es rasch auf. Zum Datumswechsel von Sonntag auf Montag flammte die Lichterschau nochmals und noch farbenprächtiger auf.
Position: 54.4360° Nord; 13.0251° Ost
Zeitraum: 21 Uhr 45 (Bild 1) bis 0 Uhr 29 (Bild 15)
Bild 13 Startrail: 110 Aufnahmen mit je 30 Sek. Belichtung
Alle Aufnahmen entstanden mit Vollformat-Objektiven und Brennweiten von 28 mm, 15 mm, und insbesondere 11 mm.
Veröffentlichung im Portal "Polarlicht-Archiv" und "Polarlicht-Vorhersage" > Anklicken "Alle Sichtungen anzeigen".