EKKEHARD GNADLER PHOTOGRAPHIEN

EKKEHARD GNADLER

PHOTOGRAPHIEN

Gespensterwald bei Nienhagen, Ostseeküste

An der Ostseeküste zwischen Heiligendamm und Warnemünde liegt hinter einer Steilküste ein kleines Waldstück, das vorrangig mit Buchen, Hainbuchen und einigen Eichen bestanden ist. Vor allem die Buchen sind durch den Seewind verformt, haben häufig einen einseitigen Wuchs und ein schlangenhaft verdrehtes Geäst, was dem Wald insbesondere in der Dämmerung und bei Nebel ein gespenstisches Aussehen gibt.
Der urwüchsige Gespensterwald mit seinen charakteristischen, windschiefen Bäumen ist etwas ganz Besonderes. Zu den eigentümlichen Verformungen kam es im Laufe vieler Jahre durch die salzhaltige, feuchte Seeluft und den Wind. »Wo der Wind das Gras mäht« sagen die Einheimischen, wenn sie von diesem magischen Ort sprechen: Weil die gebogenen Gräser des Waldes permanentem Seewind ausgesetzt sind, scheinen sie immer gleich lang zu bleiben.
Der Gespensterwald ist ein Kleinod des sommergrünen Buchenwaldes. Aus dem Dunkelgrün des Bestandes schweift der Blick des Waldbesuchers vorbei an glatten, vom Wind verbogenen, zuweilen blau leuchtenden  Buchenstämmen auf das blaue Band des Ostseehorizontes.