EKKEHARD GNADLER PHOTOGRAPHIEN

EKKEHARD GNADLER

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Die Anekdoten der modernen Astronomie …

… berühren mich in der gleichen Weise wie die leisen Offenbarungen der Wirklichkeit, die uns Menschen von Zeit zu Zeit, oder besser: von Ewigkeit zu Ewigkeit, verbürgt werden. Wenn ich an die Geschichte jenes schwachen Lichts in unserem Firmament denke, das wir Venus nennen, das die Alten für einen hellen, an eine hohle Sphäre befestigten Funken hielten wie die meisten Modernen auch, von dem wir aber wissen, daß es eine andere Welt in sich selbst ist.
Wie Kopernikus lange und geduldig Argumente führte und mit Zuversicht vorhersagte, bevor das Fernrohr erfunden war, daß die Menschen  dann, wenn sie einmal klarer sehen könnten, entdecken würden daß es Phasen hat wie unser Mond, und wenn ich daran denke, daß innerhalb eines Jahrhunderts nach seinem Tod das Fernrohr erfunden und die Voraussage Galileo bestätigt wurde, dann bin ich nicht ohne Hoffnung, daß wir hier und jetzt genaue Kenntnisse über die andere Welt erlangen können, die der Instinkt der Menschheit so lange vorausgesagt hat.
Tatsächlich ist alles was wir Wissenschaft nennen, und alles was wir Dichtung nennen, ein Teil dieser Kenntnis, und sie trifft jeweils auf ihre Weise zu, auch wenn sie nur bis an die Schwelle der Wahrheit geht. Wenn wir so genau überlegen können und mit so wunderbarer Bestätigung unseres Nachdenkens über die sogenannten materiellen Objekte und Geschehnisse, die unserer natürlichen Sichtweise unendlich entrückt sind, so daß der Geist seinen Berechnungen nur zögernd vertraut, selbst wenn sie durch die Beobachtung bestätigt werden, warum können unsere Spekulationen dann nicht ebenso weit in das immaterielle Sternsystem eindringen, von dem das erste nur der äußere und sichtbare Typus ist?

Henry David Thoreau, 1817 – 1862